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Bank Linth muss einige operative Abstriche machen


Die grösste Ostschweizer Regionalbank hat 2022 unter dem Strich mehr verdient. Im Zinsen- und im Börsengeschäft arbeitete sie aber weniger erfolgreich als im Jahr davor.

Die Bank Linth hat 17 Standorte, darunter seit 2018 auch einen in Frauenfeld.

Trotz geopolitischer Erschütterungen, Börsenbaisse, Ungewissheiten an den Märkten, Inflation usw. hat die Bank Linth 2022 ihren Gewinn um 7,2 Prozent auf 29 Millionen Franken gesteigert. Die Regionalbank habe sich «operativ gut behauptet», heisst es in der Mitteilung zum Jahresabschluss, und «es ist uns gelungen, das operative Geschäft auf einem hohen Niveau stabil zu halten», doppelt Bankchef David Sarasin nach.

Ein Blick in den Geschäftsbericht freilich offenbart: Der Geschäftsertrag sank um 7,8 Prozent oder 7,7 Millionen auf 91 Millionen Franken. Dabei glitt der Zinsenerfolg als wichtigster Ertragspfeiler brutto um 1,1 Prozent auf 64,4 Millionen Franken zurück. Weil sich die Bank Linth «wegen der konjunkturellen Situation» veranlasst sah, ihre Risikovorsorge zu verstärken und auf ihrem Kreditportefeuille Wertberichtigungen von 3,1 Millionen Franken bildete (nach Auflösungen von 4,4 Millionen im Vorjahr), sank der Zinsen­erfolg netto um 11,7 Prozent auf 61,4 Millionen.

Geschäftserfolg tiefer, Jahresgewinn höher

David Sarasin, Chef der Bank Linth.

Weniger verdient hat die Bank wegen der Börsenbaisse (weniger Transaktionen, geringere Volumen) auch im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft, deutlich mehr dafür im Handelsgeschäft dank mehr Kundentransaktionen im Devisenhandel (als Folge der Öffnung der Grenzen nach Corona).

Beim Geschäftsaufwand zeigt die Bank ein Minus von 3,7 Prozent auf 53,1 Millionen. Sie führt dies auf Kostensenkungen im Verbund mit der Liechtensteinischen Landesbank (LLB) zurück, der die Bank Linth seit Ende 2022 vollständig gehört.

Dass die Regionalbank unter dem Strich den Jahresgewinn trotz tieferen Geschäftserfolgs (33,8 Millionen, –9,2 Prozent) steigern konnte, ist damit zu erklären, dass die Bank angesichts der Bildung der Wertberichtigungen verzichtet hat, die Reserven für allgemeine Bankrisiken zu speisen. 2021 hatte man diesen 4 Millionen zugeführt.

Optimismus für nationale und regionale Wirtschaft

Zuversichtlich stimmt die Bank ihr Volumenwachstum: Die Kundenausleihungen nahmen um 4,4 Prozent auf 6,78 Milliarden zu, darunter die Hypotheken um 3,8 Prozent auf 6,54 Milliarden. An Neugeld flossen der Bank netto 131,5 Millionen zu, ein Plus von fast einem Viertel.

Für 2023 sieht sich die grösste Ostschweizer Regionalbank «in einer guten Ausgangslage», zumal sich «die nationale und regionale Wirtschaft wie in früheren Krisen als recht widerstandsfähig erweisen» dürfte. Die Bank Linth will mit der LLB Synergien «noch konsequenter nutzen», Kundengelder und Ausleihungen weiter steigern und das bei zunehmender Profitabilität. Für 2022 erhalten die Aktionäre eine Dividende von brutto 10 Franken je Aktie.

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Author: Samuel Schmidt

Last Updated: 1702569003

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